Dieselruss entsteht bei inhomogener Verbrennung in Motoren und wird zusammen mit den Abgasen ausgestossen. Die feinen Russpartikel sind ein wichtiger Teil des Feinstaubs, welcher mit einer Partikelgrösse von < 10 Mikrometer beim Einatmen in die Lunge eindringen und von dort in die Lymph- und Blutbahnen gelangen kann. Dieselruss enthält krebserregende Bestandteile und kann daher zum Risiko für die menschliche Gesundheit werden.

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat neu berechnet, wieviel Dieselruss im Nonroad-Bereich zurzeit ausgestossen wird, und wie sich diese Emissionen in Zukunft entwickeln werden (BAFU 2015). Dazu wurden für jede Maschinenart die Betriebsstunden mit der Nennlast mal dem Lastfaktor und den entsprechenden Emissionsfaktoren multipliziert und anschliessend summiert.

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Landwirtschaft ist wichtigste Emittentin im Nonroad-Bereich 

Ab dem Jahr 2002, d. h. mit dem Inkrafttreten der ersten EU-Emissionsstufen stellte sich ein deutlicher Rückgang der Dieselrussemissionen ein. In der Landwirtschaft war der Rückgang allerdings gering. Heute ist die Landwirtschaft mit 226 Tonnen Partikelmasse pro Jahr  die mit Abstand grösste Emissionsquelle von Dieselruss im Nonroad-Bereich (Stand 2015; total: 358 t pro Jahr). Noch 2000 verursachten die Baumaschinen ähnlich hohe Partikel-Emissionen wie die Landwirtschaftsmaschinen (BAFU 2008). Unter anderem durch die in der Luftreinhalte-Verordnung geforderte Partikelfilterpflicht (in Kraft ab 2009) beträgt die von den Baumaschinen ausgestossene Partikelmasse im Jahr 2015 nur noch 18 % der Emissionen der Landwirtschaft. 

Neue EU-Abgasnorm schafft Abhilfe 

Für die nächsten Jahrzehnte rechnet das BAFU damit, dass die Menge und die Anzahl an ausgestossenen Partikeln sowohl insgesamt als auch in der Landwirtschaft weiter sinken werden. Dies vor allem deshalb, weil in der EU voraussichtlich ab 2020 für die Motoren aller Leistungsklassen die Abgasstufe EU-V gelten wird. Für die Einhaltung der damit verbundenen Grenzwerte wird heute davon ausgegangen, dass Partikelfilter notwendig sein werden, da mit dieser Stufe nicht nur ein Grenzwert für die Partikelmasse, sondern auch für die Partikelanzahl in Kraft tritt. Dies wird zur Folge haben, dass in die Schweiz importierte Maschinen standardmässig Partikelfilter eingebaut haben werden. Somit wird das allgemeine Umweltziel von maximal 100 Tonnen Dieselruss pro Jahr voraussichtlich im Jahr 2030 erreicht. Das Umweltziel für die Landwirtschaft von maximal 20 Tonnen Dieselruss pro Jahr wird schätzungsweise um das Jahr 2042 erreicht. Grund für die Verzögerung im landwirtschaftlichen Sektor ist die vergleichsweise tiefe Erneuerungsrate von etwa 2 % pro Jahr bei landwirtschaftlichen Maschinen im Vergleich zu den Erneuerungsraten von Maschinen in den anderen Sektoren.

Literatur

BAFU (2008): Treibstoffverbrauch und Schadstoffemissionen des Offroad-Sektors. Studie für die Jahre 1980-2020.

BAFU (2015): Energieverbrauch und Schadstoffemissionen des Nonroad-Sektors. Studie für die Jahre 1980-2050. Noch nicht publiziert. 

Christine Zundel, BLW, Fachbereich Agrarumweltsysteme und Nährstoffe, christine.zundel@blw.admin.ch