Die vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in der Datenbank obst.ch erhobene Gesamtfläche an Obstbaumkulturen (Obstanlagen gemäss Art. 22 Abs. 2 der landwirtschaftlichen Begriffsverordnung LBV) betrug 2014 6321 Hektaren.

Flächenentwicklung Obstanlagen und Beerenobst

Die Apfelfläche nahm letztes Jahr insgesamt um 99 Hektaren bzw. 2,5 % ab und lag für die Ernte 2014 bei 3894 Hektaren. Abgenommen hat vor allem die Fläche der Sorten Golden Delicious (–40 ha bzw. -6,8 %), Maigold (–23,4 ha bzw. -16,8 %), Idared (–11,8 ha bzw. -11,7 %) und Jonagold (-10,4 ha bzw. -4,7 %). Im Gegensatz dazu liegen die sogenannten Clubsorten (Scifresh, Milwa, Cripps Pink, etc.) weiterhin im Trend (+15,8 ha bzw. +4,2 % gegenüber 2013). Die Birnenfläche nahm gegenüber 2013 um 1 % (-7,8 ha) ab und lag 2014 bei 761 Hektaren.

Der Zuwachs bei der Fläche der Steinobstkulturen um 19,1 Hektaren auf gesamthaft 1615 Hektaren ist hauptsächlich auf die Zunahme der Kirschenfläche um 14,2 Hektaren oder 2,6 % auf 561,4 Hektaren zurückzuführen. Von allen erhobenen Steinobstarten ging die Fläche nur bei Pfirsichen und Nektarinen zurück, nämlich um -1,2 Hektaren bzw. -9,1 % auf neu 12 Hektaren. Zugenommen hat neben den Kirschen auch die Fläche der Aprikosen (+6 ha bzw. +0,9 %).

Bei den weiteren erfassten Obstanlagen wurde vor allem bei Kiwi (+2,8 ha bzw. +15 %) und Nüssen (+3,1 ha bzw. +65,5 %) eine grosse Zunahme verzeichnet. Die in obst.ch erfasste Holunderfläche hingegen betrug mit 15,1 Hektaren im Jahr 2014 rund ein Fünftel weniger als im Vorjahr (2013: 19,2 ha).

Die Beerenfläche war gemäss den Erhebungen des Schweizer Obstverbandes (SOV) mit gesamthaft 819 Hektaren 2014 leicht höher als 2013 (817 ha). Nicht in dieser Fläche enthalten ist der Holunder, der flächenmässig zu den Obstanlagen gezählt wird. Den grössten Teil der Beerenobstfläche belegen die Erdbeeren, deren Fläche von 2013 auf 2014 um weitere 8,9 Hektaren (+1,8 %) auf 507 Hektaren zugenommen hat. Ebenfalls zugenommen hat die Fläche der Heidelbeeren (+0,9 ha bzw. +1,2 %). Alle anderen Beerenkulturen blieben flächenmässig auf dem Stand von 2013 oder verzeichneten einen leichten Rückgang.

Tafelobst 2014

2014 wurden insgesamt 172 092 Tonnen Obst in Tafelqualität geerntet, das sind 18 % mehr als im Jahr 2013. Im Vergleich zum Durchschnitt der vier Vorjahre handelte es sich dabei um eine Steigerung von 24 %. Die Erntemengen je Obstart und über einen längeren Zeitraum sind verfügbar in den Anhangtabellen:

Produktion

Mostobst 2014

Mit 80 480 Tonnen war die Mostäpfelernte 2014 um 25 790 Tonnen tiefer als die Ernteschätzung. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 25 % mehr Mostäpfel geerntet. Die Mostbirnenernte 2014 lag mit 12 016 Tonnen 12 % unter der Ernteschätzung. Gegenüber dem Vorjahr wurden 2014 25 % mehr Mostbirnen geerntet. Aufgrund der sehr hohen Mostobsternte 2011 lag die Ernte 2014 bei den Mostäpfeln und bei den Mostbirnen 13 % bzw. 12 % unter dem Erntedurchschnitt 2010-2013.

Eine Übersicht über die Mostobst-Erntemengen der letzten Jahre ist verfügbar unter:

Die Einfuhren von Frischobst, ohne Mostobst, welches in der Schweiz angebaut werden kann, beliefen sich 2014 auf rund 46 000 Tonnen. Das waren beim Obst 6 % weniger als im Durchschnitt der vier Vorjahre. Die Exporte waren mit fast 2500 Tonnen Obst unbedeutend, lagen aber 28 % über dem Durchschnitt der Vorjahre.

Im Rahmen des WTO-Zollkontingents «Obst zu Most- und Brennzwecken» wurde 2014 eine Tonne Mostäpfel eingeführt. Ausserhalb des Kontingents wurden 6,6 Tonnen Äpfel zu Mostzwecken importiert. Birnen zu Mostzwecken wurden 2014 nicht importiert.

Basierend auf dem Marktvolumen ausgewählter Obstarten im Jahr 2014 (Inlandproduktion Obst in Tafelqualität plus Importe Frischobst minus Exporte Frischobst, jeweils ohne Mostobst und tropische Früchte) betrug der jährliche Pro-Kopf-Konsum von frischem Obst 26 kg. Dieser berechnete Konsumwert lag 12 % über dem Durchschnitt der vier Vorjahre.

Die Details zu den Produktionsmengen Schweiz, zu den Aussenhandelszahlen sowie zum «sichtbaren Pro-Kopf-Konsum» ausgewählter Obstarten sind in den folgenden Tabellen ersichtlich:

Preise

Die Produzenten- und Konsumentenpreise 2014 und Vorjahre ausgewählter Obstarten befinden sich in den folgenden Tabellen:

Produzentenpreise ohne Bio

Konsumentenpreise ohne Bio

Der Einstandspreis der beobachteten Früchte sank im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 4 Rp./kg auf 1.84 Fr./kg. Der Verkaufspreis nahm ebenfalls ab, aber nur um einen Rappen. Damit sank der Anteil des Einstandspreises am Verkaufspreis von 41 % (2013) auf 40 % (2014) und die Bruttomarge der beobachteten Früchte stieg um 3 Rappen auf 2.74 Fr./kg.

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Marianne Glodé, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, marianne.glode@blw.admin.ch