Die Jahrestemperatur in der Schweiz lag im Jahr 2014 im landesweiten Mittel 1,24 Grad über der Norm der Jahre 1981–2010. Der Winter 2013/14 war der drittwärmste seit Messbeginn im Jahr 1864. Auch der Frühling war insgesamt überdurchschnittlich warm und trocken. Vor allem die Monate März und April waren sehr mild und sonnig. Die Obstbäume blühten dadurch schon ab Anfang März und somit drei Wochen früher als üblich. Der Mai hingegen fiel wechselhaft und vergleichsweise kühl aus. Nach einer kurzen Hitzewelle im Juni verliefen die Monate Juli und August extrem kühl und nass. Vielerorts regnete es im Juli in Rekordhöhe. Im Herbst und bis in den Dezember hinein waren die Temperaturen schliesslich wieder überdurchschnittlich hoch.  

Pflanzliche Produkte 

Für den Pflanzenbau waren die Witterungsbedingungen im Jahr 2014 insgesamt gut. Der Gemüseanbau konnte im Frühling von den milden Temperaturen profitieren, war dann im Sommer aufgrund des ausgiebigen Regens jedoch mit schwierigen Produktionsbedingungen konfrontiert. Das inländische Gemüseangebot fiel daher unter unterdurchschnittlich aus. Nach überaus tiefen Erträgen im Vorjahr, waren die Erntemengen bei den Kartoffeln trotz kaltem und nassem Wetter in den Sommermonaten überdurchschnittlich hoch. Der Qualität des Brotgetreides hingegen setzten die anhaltenden Niederschläge zur Haupterntezeit stark zu. Beim Futtergetreide fielen die Ernteerträge insgesamt sehr zufriedenstellend aus. Beim Raps lagen die Erträge auf Rekordniveau. Für die Zuckerrüben war die Witterung im Herbst optimal, und so wurden auch hier sehr gute Erträge erzielt.

Der milde Winter, die frühe Pflanzenentwicklung und der feuchte Sommer haben dazu beigetragen, dass die Population der Kirschessigfliege dramatisch zunahm und dadurch grosse Schäden anrichtete. Das Insekt stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum und wurde in der Schweiz erstmals im Jahr 2011 entdeckt. Während der Beerenanbau bereits seit 2011 Verluste hinnehmen musste, waren im Jahr 2014 erstmals auch Steinobst und der Weinbau von der Kirschessigfliege betroffen. Trotzdem waren bei den Früchten überdurchschnittlich hohe Erntemengen zu verzeichnen. Sowohl bei den Äpfeln, Birnen wie auch Kirschen waren die Erträge höher als im Vorjahr. Im Weinbau verursachte die Kirschessigfliege verbreitet einen enormen Mehraufwand vor allem in der Traubenlese. 

Tierische Produkte 

Die Nachfrage nach Schweinefleisch war aufgrund der schlechten Grillsaison viel tiefer als erwartet, was sich im 2. Halbjahr 2014 in tieferen Preisen pro kg Schlachtgewicht niederschlug. Aufgrund der weiterhin hohen Produktionsmenge stieg der Druck auf den Preis von Bankvieh an. Auch auf dem Kälbermarkt war die Situation nicht einfach, was auch im Zusammenhang mit der Diskussion über die Kalbfleischfarbe und den Schlachtzeitpunkt zu sehen ist. Per 1. Juli 2014 wurden ausserdem die öffentlichen Kälbermärkte abgeschafft. Schweizer Eier und Geflügelfleisch waren bei der Bevölkerung weiterhin beliebt, und konnten sich trotz grosser Preisunterschiede zu Importprodukten am Markt behaupten. Der Produzentenpreis für Milch konnte im 2014 zunächst hoch gehalten werden, was die produzierte Milchmenge ansteigen liess. Im März wurde von den grössten Milchvermarktungsorganisationen gemeinsam mit SMP die LactoFama AG gegründet, welche die Vermarktung von saisonalen Milchfettüberschüssen übernehmen soll. Die Käsehandelsbilanz Schweiz – EU fiel wertmässig weiterhin positiv aus, mengenmässig wurden die Exporte aber wie bereits im Vorjahr leicht von den Importen übertroffen. 

Marktentwicklungen 

Die Bruttowertschöpfung des Primärsektors entwickelte sich 2014 positiv, erfreulich war auch der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten. Der Produzentenpreisindex für landwirtschaftliche Erzeugnisse zeigte 2014 eine leicht steigende Tendenz, der Index der Konsumentenpreise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke bewegte sich ebenfalls nach oben. Und wie haben sich die Preise auf verschiedenen Handelsstufen entwickelt? Oder wie sieht der Ausser-Haus-Konsum in der Schweiz aus? Was ist seine volkswirtschaftliche Bedeutung und welche Faktoren beeinflussen ihn? Antworten dazu liefern die Artikel in der Unterrubrik «Marktentwicklungen».