Die Berichterstattung zum Wein stützt sich auf die weinwirtschaftliche Statistik des Bundes, die jährlich publiziert wird (vgl. «Das Weinjahr»). Die aktuellste Ausgabe dieser Statistik enthält Zahlen über den Weinbau in der Schweiz für das Jahr 2014 (Rebflächen und Traubenernte). Sie gibt ferner Auskunft über die Lagerbestände am 31. Dezember 2014 sowie über die Weinproduktion, den Konsum und die Einfuhren im Jahr 2014.

Weinlese

Die Rebfläche in der Schweiz umfasste im 2014 insgesamt 14 835 Hektaren. Sie nahm gegenüber dem Vorjahr um 48 Hektaren ab. Die beiden häufigsten Rebsorten waren nach wie vor Pinot Noir (Blauburgunder) und Chasselas (Gutedel), wobei sich bei diesen traditionellen Rebsorten ein mehrjähriger Trend zur Verringerung der Anbaufläche auch im 2014 fortgesetzt hat. Insgesamt waren 8561 Hektaren mit roten und 6274 Hektaren mit weissen Rebsorten bestockt.

Die Weinlese fiel 2014 im Vergleich zum Vorjahr um fast 10 Millionen Liter höher aus. Mit insgesamt 93 Millionen Litern lag sie aber trotzdem deutlich unter dem Durchschnitt der Vorjahre. Der sonnige und warme Frühling begünstigte die Entwicklung der Rebe anfänglich. Der kühle und nasse Sommer, lokale Hagelereignisse sowie das erstmalige flächendeckende Auftreten der Kirschessigfliege verhinderten jedoch einen überdurchschnittlichen Ertrag.

Weinhandel

Insgesamt wurden im 2014 in der Schweiz 44 Millionen Liter Weisswein und 49 Millionen Liter Rotwein produziert. Dieser Produktion stand ein Inlandkonsum von 49 Millionen Litern Weisswein und 49 Millionen Litern Rotwein gegenüber. Dadurch verringerten sich die Lagerbestände beim inländischen Weisswein auf rund 71 Millionen Liter, während die Lager beim inländischen Rotwein unverändert 84 Millionen Liter betrugen.

Insgesamt wurden in der Schweiz im 2014 rund 265 Millionen Liter Wein konsumiert und etwas mehr als 1 Million Liter Wein wurden exportiert oder re-exportiert. Entsprechend dem abnehmenden Trend der Vorjahre hat der Gesamtverbrauch um 7 Millionen Liter abgenommen, was vor allem auf den rückläufigen Konsum inländischer Weine zurückzuführen ist. Dieser hat im Berichtsjahr um 9 Millionen Liter auf 98 Millionen Liter abgenommen. Der Konsum ausländischer Weine hat dagegen um 2 Millionen Liter auf 168 Millionen Liter zugenommen.

Bei den Weissweinen wurden mehr Fassweine importiert als Flaschenweine, wobei die gesamte importierte Menge um 3 Millionen Liter auf 39 Millionen Liter zunahm. Beim Rotwein wurden dagegen mehr Flaschenweine importiert als Fassweine, wobei die importierte Menge bei 128 Millionen Litern stabil blieb. Diesen Einfuhren stand ein Konsum von 39 Millionen Litern ausländischen Weissweins und 129 Millionen Litern ausländischen Rotweins gegenüber. Dadurch nahmen die Lagerbestände beim ausländischen Rotwein um 1 Million Liter auf 43 Millionen Liter ab, während sie beim ausländischen Weisswein unverändert bei 11 Millionen Litern blieben. Insgesamt wurden im 2014 188 Millionen Liter Wein, Süsswein, Spezialitäten, Mistellen, Schaumwein und Traubenmost importiert, davon 160 Millionen Liter stiller roter und weisser Naturwein im Zollkontingent. Damit wurde das Zollkontingent von 170 Millionen Litern wie den vorangegangenen Jahren nicht ausgeschöpft.

Literatur

Das Weinjahr 2014 – weinwirtschaftliche Statistik (Hrsg. BLW)

David Raemy, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, david.raemy@blw.admin.ch