Gesamtrechnung
Gemäss Artikel 5 LwG wird mit den agrarpolitischen Massnahmen angestrebt, dass nachhaltig wirtschaftende und ökonomisch leistungsfähige Betriebe im Durchschnitt mehrerer Jahre Einkommen erzielen können, die mit den Einkommen der übrigen erwerbstätigen Bevölkerung in der Region vergleichbar sind.
Die Beurteilung ist in der Nachhaltigkeits-Verordnung (Art. 3-7) geregelt und erfolgt mit Hilfe zweier Indikatorensysteme. Eine sektorale Beurteilung basiert auf der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR), welche vom Bundesamt für Statistik (BFS) mit Unterstützung des Sekretariats des Schweizer Bauernverbandes (SBV) erstellt wird.
Ergebnisse der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung der Schweiz
Angaben zu laufenden Preisen, in Mio. Fr.
2000/02 | 2011 | 2012 | 2013¹ | 2014² | 2015³ | |
Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs | 10 694 | 10 173 | 10 084 | 10 312 | 10 678 | 10 085 |
- Vorleistungen | 6 174 | 6 280 | 6 308 | 6 309 | 6 439 | 6 215 |
Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen | 4 520 | 3 894 | 3 776 | 4 003 | 4 239 | 3 871 |
- Abschreibungen | 1 983 | 2 112 | 2 073 | 2 075 | 2 074 | 2 043 |
Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen | 2 537 | 1 782 | 1 703 | 1 928 | 2 164 | 1 828 |
- sonstige Produktionsabgaben | 99 | 137 | 152 | 148 | 145 | 145 |
+ sonstige Subventionen (produktunabhängige) | 2 407 | 2 912 | 2 926 | 2 923 | 2 941 | 2 929 |
Faktoreinkommen | 4 845 | 4 557 | 4 477 | 4 704 | 4 961 | 4 612 |
- Arbeitnehmerentgelt | 1 134 | 1 235 | 1 257 | 1 242 | 1 298 | 1 289 |
Nettobetriebsüberschuss / Selbständigeneinkommen | 3 711 | 3 322 | 3 220 | 3 462 | 3 663 | 3 322 |
- gezahlte Pachten und Zinsen - empfangene Zinsen | 504 | 482 | 470 | 462 | 456 | 466 |
Nettounternehmenseinkommen4 | 3 206 | 2 840 | 2 750 | 3 001 | 3 206 | 2 856 |
1 Halbdefinitiv, Stand 08.09.2015
2 Provisorisch, Stand 08.09.2015
3 Schätzung, 08.09.2015
4 wird in der Literatur und in der Eurostat-Methodik als Nettounternehmensgewinn bezeichnet
Die Zahlen werden auf- oder abgerundet, wodurch die Summe der Komponenten gegenüber der Totale oder Salden abweichen kann.
Quelle: BFS
Im Jahr 2014 betrug das Nettounternehmenseinkommen 3,206 Milliarden Franken Gegenüber 2013 nahm es um 205 Millionen Franken zu. Hauptgrund dafür war die erfreuliche Marktlage. Sowohl bei der pflanzlichen als auch bei der tierischen Produktion stiegen die Markterlöse gegenüber dem Vorjahr, insgesamt um 339 Millionen Franken. Höher waren aber auch die Kosten. Insbesondere die Vorleistungen schlugen mit einem Plus von 130 Millionen Franken zu Buche. Insgesamt nahmen die Kosten um 177 Millionen Franken zu. Leicht höher waren auch die Einnahmen bei landwirtschaftlichen Dienstleistungen (+21 Mio. Fr.) und den Nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten (+5 Mio. Fr.).
Die Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs wird für 2015 auf 10,085 Milliarden Franken geschätzt und damit um 5,6 % tiefer als im Vorjahr. Diese Abnahme ist sowohl auf eine tiefere Produktion im Pflanzenbau (-3,3 %) als auch in der Tierproduktion (-8,7 %) zurückzuführen.
Gemäss Schätzung werden 2015 die Kosten gegenüber dem Vorjahr um 2,5 % sinken (-257 Mio. Fr.). Dies ist vor allem auf die tieferen Vorleistungen (-3,5 %) zurückzuführen. Dazu beitragen dürften insbesondere der Rückgang der Kosten für Instandhaltung von baulichen Massnahmen (-11,9 %), für Energie- und Schmierstoffe (-10,7 %) und die Futtermittel (-4,9 %).
Das Nettounternehmenseinkommen wird für 2015 auf 2,856 Milliarden Franken geschätzt. Das sind 350 Millionen Franken bzw. 10,9 % weniger als im Vorjahr.
Martina De Paola, BLW, Fachbereich Sozioökonomie und Evaluation, martina.depaola@blw.admin.ch
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